20. Dezember 2023

10 Fakten rund um Zecken

10 Fakten rund um Zecken

Wann und wo müssen Sie mit Zecken rechnen? Wie schützen Sie sich und wie sollten Sie nach einem Zeckenstich reagieren? Unsere Expertin, Dr. med. Barbara Oberholzer, gibt Antwort auf die zehn drängendsten Fragen zur jährlichen Parasitenplage.

#1 Wo sind Zecken zu finden?

Zecken halten sich bevorzugt in hohem Gras, an Waldrändern, entlang von Waldwegen und in Waldlichtungen auf. Sie werden durch Wirte wie Mäuse, Füchse, Rehe oder andere Waldtiere verbreitet.

#2 Wann sind Zecken aktiv?

Die Spinnentierchen sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv und bevorzugen Temperaturen von 14 bis 23 Grad sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Aufgrund des Klimawandels und des damit verbundenen Temperaturanstiegs können Sie mittlerweile das ganz Jahr über von Zecken gestochen werden – nicht mehr nur von März bis Oktober.

#3 Wie schützt man sich gegen Zecken?

Vermeiden Sie das Betreten von hohem Gras und Unterholz. Zecken warten auf Grashalmen und klammern sich an Ihnen fest, wenn Sie durchs Gras gehen. Sie lauern nicht, wie früher ange-nommen, auf Bäumen und lassen sich fallen. Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen. Ziehen Sie die Socken über die Hose. Auf heller Kleidung lassen sich die Tierchen besser erkennen. Zeckenabweisende Mittel können ebenfalls hilfreich sein.

#4 An welchen Körperstellen stechen Zecken am häufigsten zu?

Zecken beissen nicht, sondern stechen. Zuerst schneiden sie mit einem scherenartigen Mund-werkzeug die Haut auf, dann saugen sie mit dem Stechrüssel Blut. Sie bevorzugen weiche, gut durchblutete und dünne Hautstellen, wo sie unentdeckt bleiben: Kniekehlen, Leisten, Hoden, Achselhöhlen oder auch Stellen hinter den Ohren oder unter der Brust. Kinder werden häufig am Kopf gestochen.

#5 Wie erkennt man einen Zeckenstich?

Zeckenstiche sind schmerzlos und bleiben daher oft unbemerkt. Die Natur hat das geschickt eingerichtet: Der Zeckenspeichel enthält Substanzen, welche die Einstichstelle unempfindlich machen. Schliesslich soll der Wirt den blutsaugenden Parasiten möglichst nicht bemerken, denn dieser benötigt mehrere Tage, bis er seine Mahlzeit beendet hat. Nach einem Spaziergang sollten Sie deshalb die Haut auf Zecken absuchen.

#6 Soll man die Zecke selbst entfernen?

Wenn Sie eine Zecke entdecken, entfernen Sie diese sofort mit einer Pinzette, einer speziellen Zeckenzange, einer Zeckenkarte oder mit den Fingern. Sollten Teile des Stechapparats in der Haut stecken bleiben, ist das nicht tragisch. Sie werden mit der Zeit vom Körper abgestossen.

#7 Was passiert, wenn man eine Zecke beim Entfernen zerquetscht?

beim Entfernen zerquetscht? Wenn Sie das Tier zerquetschen, erbricht dieses seinen Darminhalt in unser Blut und kann so Krankheitserreger übertragen. Um dies zu verhindern, greifen Sie die Zecke möglichst nah an der Haut und heben Sie diese langsam an. Eine Zeckenpinzette ist das ideale Werkzeug dafür.

#8 Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen, zum Beispiel das FSME-Virus. Dieses löst die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) aus, eine schwere Form der Hirnhaut-entzündung. Sie führt im Extremfall zum Tod. Eine Therapie gibt es nicht. Nach überstandener Krankheit können zudem Schluckbeschwerden und Lähmungen zurückbleiben.

Zecken können aber auch Bakterien übertragen, beispielsweise Borrelien. Die daraus resul-tierende Krankheit wird Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt. Typisch für das erste Krankheitsstadium ist die sogenannte «Wanderröte» um die Stichstelle. Zu diesem Zeitpunkt ist Borreliose mit Antibiotika behandelbar. Unbehandelt werden im zweiten Stadium Organe, Gelenke, das Nervensystem oder auch das Herz befallen. Im dritten Stadium kann die Krankheit selten zu chronischen rheumatischen Beschwerden und Müdigkeit führen.

Eine weitere, weniger bekannte bakterielle Krankheit, die durch Zecken übertragen wird, ist die Tularämie, auch Hasenpest genannt. Typische Symptome sind Hautveränderungen und geschwollene Lymphknoten. Wie Borreliose kann auch Tularämie mit Antibiotika behandelt werden.

#9 Wann sollte man eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen?

Nach Entfernung der Zecke sollten Sie die Stichstelle desinfizieren und in den folgenden Tagen beobachten. Treten grippeähnliche Symptome, Fieber, Hautveränderungen, grösser werdende Rötungen («Wanderröte»), Gelenkentzündungen oder gar Lähmungserscheinungen auf, wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.

#10 Kann man sich gegen Zecken impfen lassen?

Sie können sich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis impfen lassen. Die FSME-Impfung ist ratsam. Vorzugsweise wird sie zu Beginn der Saison durchgeführt, beispielsweise in einer Medbase Apotheke.

(Dr. med. Barbara Oberholzer, Fachärztin für Innere Medizin FMH, Stv. Leiterin Medbase Permanence Hauptbahnhof Zürich)

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