16. Oktober 2023

Blasenentzündung vorbeugen

Blasenentzündung vorbeugen

Häufiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen: So schützen Sie sich vor schmerzhaften Harnwegsinfektionen.

Die Blasenentzündung zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten bei Frauen – für viele ein wiederkehrendes Problem. In Fachkreisen wird dies als chronische oder medizinisch rezidivierende Blasenentzündung bezeichnet.

Männer können ebenfalls einen Harnwegsinfekt erleiden. Aufgrund der Anatomie geschieht dies jedoch weit weniger häufig als bei Frauen. Die Harnröhre des Mannes ist zwischen 20 und 25 Zentimeter lang, diejenige der Frau nur zwischen 3 und 5 Zentimeter. Die Krankheitskeime müssen bei Männern also einen bedeutend weiteren Weg zurücklegen, um sich in der Blase anzusiedeln.

Symptome einer Blasenentzündung

Ständiger Harndrang und der häufige Gang zur Toilette sind typisch für Blasenentzündungen. Oft ist die Urinmenge dabei gering. Zudem kommt es während und nach dem Wasserlassen zu brennenden Schmerzen. Ein Stechen in der Blase und Unterleibsschmerzen können ebenfalls auftreten.

Was löst die Entzündung aus?

70 bis 90 Prozent der Blasenentzündungen (Zystitis) werden von E.-coli-Bakterien verursacht. Diese Darmbakterien verirren sich in die Blase, wo sie sich in der Blasenwand einnisten und eine Entzündungsreaktion
auslösen.

Was begünstigt den Infekt?

  • Falsche Toiletten-Hygiene: Wischen Sie immer von vorne nach hinten.
  • Schnürchen von Tampons: Legen Sie das Schnürchen nach hinten, damit sich die Darmbakterien nicht nach vorne hangeln können.
  • String-Tangas: Sie reizen die Haut durch Reibung und haben denselben Effekt wie Tampons.
  • Unterkühlung durch kalte Sitzflächen
  • Analverkehr
  • Gereizte, trockene Haut im Intimbereich: Bakterien können sich an rauen Oberflächen besser festhalten.

Sex und Blasenentzündung

Sex kann die Entstehung einer Blasenentzündung begünstigen. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Bakterienübertragung

Bakterien könne sich beim Sex leicht verteilen. Scheide und Harnröhre liegen bei Frauen sehr nah beieinander, daher gelangen Bakterien einfach in die Harnröhre und die Blase.

Basisches Sperma

In der Scheide herrscht – zum Schutz vor Bakterien und anderen Krankheitserregern – ein saures Milieu. Sperma ist hingegen basisch und schwächt diesen Schutz kurzzeitig. Die Vermehrung der Bakterien wird zudem vom feuchtwarmen Klima in der Scheide begünstigt.

Bakterien aus der Scheide in der Blase

Neben Darmbakterien können auch Scheidenbakterien, sogenannte Gardnerella vaginalis, in die Blase gelangen. Sie lösen zwar keine Blasenentzündungen aus, können aber zusammen mit den Bakterien aus dem Darm einen Biofilm bilden, der selbst Antibiotika widerstehen kann.

Beanspruchte Haut

Die Haut im Intimbereich und die Schleimhaut der Scheide werden durch die Reibung beim Geschlechtsverkehr beansprucht. Die raue Oberfläche erleichtert Bakterien die Wanderung.

Gefahrenzone Schwimmbad

Nach dem Baden ist es ratsam, die nasse Badehose rasch auszuziehen und in trockene, luftige Kleidung zu schlüpfen. Das beugt der Vermehrung von Krankheitserregern vor und verhindert, dass der Unterleib abkühlt. Zudem kann Chlorwasser die Schleimhaut in der Vagina angreifen. Das Tragen eines Tampons, der nach dem Schwimmen sofort entfernt wird, kann die Schleimhaut schützen. Noch besser wirkt
eine Menstruationstasse, da sie sich nicht mit Wasser vollsaugt.

Beschwerden lindern

Bei ersten Anzeichen einer Blasenentzündung sollten gesunde Menschen viel trinken. Wasser oder Nieren-Blasen-Tee helfen, die Bakterien aus der Blase zu spülen. Eine Wärmeflasche oder ein warmes Traubenkernkissen lindert die Unterleibsschmerzen. Wenn nötig, kann zudem ein rezeptfrei erhältliches Schmerzmedikament wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen.

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Tipps zur Vorbeugung

#1 Trinken Sie zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüssten Kräutertee pro Tag.
#2 Gehen Sie innerhalb von 15 Minuten nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette.
#3 Nehmen Sie bei ersten Anzeichen D-Mannose – ein Einfachzucker – ein. Er umhüllt die Bakterien in der Blase, sodass sie sich nicht an der Blasenwand einnisten können und schnell ausgeschwemmt werden.
#4 Milchsäurebakterien (oral oder als Vaginalzäpfchen oder -salbe angewendet) helfen, das saure Scheidenmilieu aufrechtzuerhalten, und erschweren dadurch das Vorankommen der Darmbakterien.
#5 Pflegen Sie Ihre Haut im Intimbereich beispielsweise mit hochwertigen Ölen wie Jojoba oder Calendulaöl. Spezielle Intimpflegeprodukte ohne Mineralöle werden ebenfalls empfohlen. Husten Sie nach dem Schwimmen mehrmals. Das übt Druck auf den Beckenboden aus und presst etwaiges Badewasser aus der Scheide.
#6 Nicht wissenschaftlich belegt ist die Wirkung von Preiselbeersaft oder Tabletten mit Preiselbeerextrakt.

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