17. April 2023

Gesunder Darm

Gesunder Darm

Wissenswertes für eine gute Verdauung.

Wenn der Darm mitsprechen könnte, würden wir weniger hektisch leben und uns mehr bewegen.

Ausgebreitet wäre der Darm 120 bis 200 Quadratmeter gross. Er sorgt dafür, dass wir mit allem Lebenswichtigen versorgt werden, und holt in tagelanger Arbeit das Maximum aus der Nahrung heraus.

Zudem recycelt er jährlich bis zu 1000 Liter Magensaft, verdaut im Laufe des Lebens mehrere Dutzend Tonnen Nahrung und beherbergt etwa 1000 verschiedene Mikrobenarten, von denen viele gut für die Gesundheit sind.

Sogar bei wichtigen Lebensentscheidungen hilft der Darm tatkräftig mit. Er und das Gehirn kommunizieren über Nervenbahnen und Botenstoffe miteinander. Wir sprechen nicht umsonst vom «Bauchentscheid».

Eine der schönsten Belohnungen für den Darm ist Bewegung

Am liebsten 30 bis 60 Minuten pro Tag. Aber selbst für weniger ist er dankbar. Jeder kleine Schritt zählt, auch Haus- und Gartenarbeit oder Yoga regen ihn an.

Ballaststoffe – das Wellnessprogramm für den Darm

Ein weiteres Highlight sind Ballaststoffe. Anzutreffen sind sie vor allem in Gemüse, Vollkornprodukten und Früchten.

Nicht nur der Darm selbst freut sich über sie, sondern auch seine winzigen Bewohner, also die rund 1,5 Kilo Bakterien, Viren und Pilze. Dieses Biotop im Darm produziert unter anderem  Vitamine und andere gesundheitsfördernde Stoffe. Wenn der Darm die Wahl hätte, würde er also bei Brot, Reis und Pasta die Vollkornvariante wählen.

Die unverdaulichen Ballaststoffe «füttern» die wohltuenden, gesundheitsfördernden Bakterien im Darm. Mit fermentierten Nahrungsmitteln – zum Beispiel Kefir, Mozzarella, Sauerkraut oder Sauerteigbrot – liefert man überdies ein wenig Nachschub an guten probiotischen Bakterien.

Gesunder Darm, gute Stimmung

Ein hektisches, unregelmässiges Leben mag der Darm nicht. Auch «unverdaute» Erlebnisse oder Emotionen tun ihm nicht gut. Er bevorzugt es entspannt und voraussehbar.

Der Darm hat eine enge Verbindung zum Gehirn und somit auch zu unserem psychischen Zustand. Depressive Beschwerden können auch mit einer Veränderung in der Zusammen-setzung der Darmflora zusammenhängen. Wenn es dem Darm gut geht, tut das somit ebenfalls der Stimmung gut. Der Darm schätzt übrigens sehr, wenn man sich beim Essen genügend Zeit nimmt und gut kaut.

9 Fakten zum Darm

#1 Der Darm ist innen nicht glatt, sondern vielfach gefältelt. Dadurch vergrössert sich die Oberfläche etwa auf das 200-Fache, und es können mehr Nährstoffe aufgenommen werden.
#2 Die sogenannten «Ballaststoffe» sind alles andere als Ballast. Sie binden zum Beispiel krebserregende Stoffe, die so schneller mit dem Kot ausgeschieden werden. Das ist einer der Gründe, weshalb Ballaststoffe das Darmkrebsrisiko senken.
#3 Ideal für die Verdauung sind mindestens 250 Gramm (gut gekautes) Gemüse am Tag und zwei Portionen Obst sowie genügend Wasser (etwa zwei Liter pro Tag). Der Darm mag also vor allem pflanzliche Nahrung.
#4 Ein Spaziergang vor dem Frühstück und ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen können helfen, die Verdauung in Gang zu bringen.
#5 Eine normale Verdauung bedeutet, dass man nicht an sie denken muss. Wenn Probleme auftreten, sollte bald eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
#6 Darmbeschwerden können auch Anzeichen für psychosomatische Beschwerden sein.
#7 Acht von zehn Darmkrebserkrankungen könnten gemäss Schätzungen von Fachleuten vorgebeugt werden. Faktoren, die das Risiko erhöhen, sind: zu wenig Ballaststoffe, wenig Bewegung, Übergewicht, Rauchen, Alkohol und rotes Fleisch
#8 Eine langfristige Einnahme von Antibiotika oder Magensäureblockern setzt den Bakterien im Darm zu. Deshalb ist es danach umso wichtiger, das «Biotop» im Darm beispielsweise mit Ballaststoffen oder probiotischen Bakterien zu pflegen. Um den Darm nicht zu überfordern, mit einer kleinen Dosis beginnen und langsam steigern!
#9 Ein gesunder Stuhlgang erfordert nur wenig Zeit und WC-Papier. Wichtig ist aber, dem Darm die Zeit und Ruhe zuzugestehen, wenn er sich meldet. Nicht wie verrückt pressen, damit es schnell geht.

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