(Text: Angelika Rhaese, Geschäftsführende Apothekerin Medbase Apotheke Zürich Seebach)
Wir beraten Sie gerne zu den passenden Hautpflegeprodukten für eine gesunde Kopfhaut und gegen Schuppen.
(Text: Angelika Rhaese, Geschäftsführende Apothekerin Medbase Apotheke Zürich Seebach)
Schuppen sind nichts Ungewöhnliches, denn sie entstehen durch die natürliche Erneuerung der Haut. Die oberste Hautschicht, die Epidermis, besteht aus Zellen, die sich kontinuierlich von innen nach aussen bewegen, absterben und abgestossen werden. Wenn dieser Prozess normal abläuft, sind die kleinen Schuppen, die von der Haut abgestossen werden, mit blossem Auge nicht zu erkennen. Erst wenn sich grössere Zellverbände bilden – ab etwa 500 Hautzellen –, werden Schuppen sichtbar. Solche Verbände entstehen, wenn die Haut die Zellen zu schnell abstösst und diese verklumpen. Typischerweise juckt dann die Kopfhaut. Ein Zeichen dafür, dass sie gereizt ist. Aggressive Shampoos, häufiges Haarewaschen oder zu heisses Föhnen können mögliche Auslöser sein.
Schuppen treten in zwei Hauptformen auf, die beide häufig mit Juckreiz einhergehen: trockene und fettige Schuppen. Trockene Schuppen sind kleiner und weisser als fettige Schuppen. Sie lösen sich leicht von der Kopfhaut ab und hinterlassen vor allem auf dunkler Kleidung einen weissen Schleier. Trockene Schuppen entstehen oft bei trockener Kopfhaut, die durch äussere Einflüsse wie kalte Winterluft oder falsche Pflege zusätzlich belastet wird. Fettige Schuppen sind grösser als trockene Schuppen. Sie sind gelblich und haften an der Kopfhaut oder den Haaren. Ursache ist meist eine Überproduktion von Talg. Dieser bietet ideale Bedingungen für Hefepilze, die ein natürlicher Bestandteil unserer Hautflora sind. Verwendet man zusätzlich Shampoos, die keinen neutralen pH-Wert haben und somit den Säureschutzmantel der Haut angreifen, kann sich der harmlose Pilz vermehren und die Schuppenbildung zusätzlich anregen.
In manchen Fällen können Schuppen auf Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) hinweisen. Hält die Schuppenbildung über längere Zeit an und treten zusätzliche Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Nässen auf, ist eine Abklärung in der Apotheke, bei der Ärztin oder beim Arzt ratsam.
Die Talgproduktion wird durch Hormone und genetische Faktoren beeinflusst. So taucht das Problem oft bei Hormonschwankungen auf, beispielsweise in der Pubertät oder während der Schwangerschaft.
Die beste Vorbeugung gegen Schuppen ist eine gesunde Kopfhaut. Es ist wichtig, den natür-lichen Säureschutzmantel der Haut zu erhalten. Übermässiges Waschen, aggressive Pflege-produkte oder heisses Stylen sollten vermieden werden. Eine ausgewogene Ernährung mit ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Fisch, Nüssen oder Avocados enthalten sind, kann trockene Kopfhaut von innen stärken. Auch eine gesunde Darmflora hilft, das Mikrobiom der Haut im Gleichgewicht zu halten.
Wählen Sie milde Shampoos mit feuchtigkeitsspendenden oder rückfettenden Inhaltsstoffen. Produkte mit beruhigenden Extrakten wie Aloe vera oder Kamille können die Kopfhaut zusätzlich schützen.
Waschen Sie Ihre Haare nur so oft wie nötig, um die natürliche Talgproduktion nicht zu stören. Fettiges Haar sollten Sie nur jeden zweiten Tag waschen, trockenes Haar noch seltener. Verwenden Sie lauwarmes Wasser und spülen Sie Pflegeprodukte gründlich aus.
Verwenden Sie weiche Bürsten, um die Kopfhaut nicht zu reizen. Vermeiden Sie starke Hitze beim Föhnen und halten Sie ausreichend Abstand. Verzichten Sie auch auf alkoholhaltige oder aggressive Stylingprodukte.